International Open Access Week 2019 5/5

Creative Commons und Open Access – das gehört zusammen!

Open Access ist in aller Munde, kein Wunder, Open Access ist wichtig für die Verbreitung von Wissen und wird dementsprechend gefördert. Aber auch Open Access braucht Werkzeuge, mit deren Hilfe ein offenes Publizieren erst möglich gemacht wird. Dazu gehören insbesondere offene Lizenzen, und hier bietet sich das Lizenzschema von Creative Commons besonders gut an.

Aber mein Urheberrecht!

Eine Klarstellung vorab: eine Creative Commons (nachfolgend CC) Lizenz ersetzt das Urheberrecht nicht, es ergänzt es. CC Lizenzen regeln die möglichen Formen der Nachnutzung von veröffentlichtem Material, ohne den Autor explizit um Erlaubnis fragen zu müssen. Sie erleichtern also den Umgang mit dem (weiterhin urheberrechtlich geschütztem) Material. Außerdem wird eine davon abweichende Nachnutzung in keinster Weise eingeschränkt: der Autor kann auch bei bestehender NC Lizenz (s.u.) einem Verlag den kommerziellen Nachdruck erlauben. Nur muss dieser eben vorher gefragt haben.

Aufbau der Lizenz

Jede CC Lizenz setzt sich aus einer Kombination von maximal vier Elementen zusammen. Diese Elemente sind im Einzelnen:

Attribution oder ‚BY‘ ist in jeder Lizenz vorhanden. Sie verlangt die Nennung des Autors und der Herkunft des ursprünglichen Werkes

NonCommercial oder ‚NC‘. Das Werk darf nur für nichtkommerzielle Zwecke nachgenutzt werden.

ShareAlike oder ‚SA‘. Bearbeitungen des Ursprungswerkes dürfen nur unter der gleichen oder einer kompatiblen Lizenz geteilt werden.

NoDerivatives oder ‚ND‘. Werke unter dieser Lizenz dürfen nicht bearbeitet, sondern nur ‚als Ganzes‘ nachgenutzt werden.

Aus diesen Elementen setzen sich insgesamt sechs unterschiedliche Creative Commons Lizenzen zusammen:

(Bild von progressor@pixabay)

Und welche Lizenz soll ich nehmen?

Um diese Frage so einfach wie möglich zu beantworten, stellt Creative Commons ein Tool bereit, das den Autor/innen nach Beantwortung zweier kurzer Fragen die passende Lizenz ausgibt, und zwar zusammen mit dem passenden Icon, dem zu verwendenden Text und vorgefertigtem HTML-Code zur Einbindung auf der eigenen Website.
Eine schön gestaltete Entscheidungshilfe findet sich auf den Seiten des Bildungsportals Nordrhein-Westfalen:


(Bild: Barbara Klute und Jöran Muuß-Merholz für wb-web, CC-BY-SA 3.0 DE)

Fazit

CC Lizenzen erleichtern die Nachnutzung und Weiterverwendung von urheberrechtlich geschütztem Material ganz erheblich, ohne dem Autor dabei seine Rechte zu nehmen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil von Open Access und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit: 2017 waren schon über 1,4 Milliarden CC-lizensierte Werke online (Quelle: https://stateof.creativecommons.org/).

Bei allen Fragen zum Thema Open Access erreichen Sie uns unter openaccess@tu-braunschweig.de