Coding da Vinci Niedersachsen – TU Braunschweig beteiligt sich doppelt am Kulturhackathon

Im Bestand der Universitätsbibliothek liegt eine umfangreiche Sammlung von über 28.000 Kinder- und Jugendbüchen, die in Teilen bereits digitalisiert wurde und an der immer wieder reges wissenschaftliches Interesse besteht. Mit diesem Schatz ist die TU Braunschweig als als Datengeber beim Kulturhackathon Coding da Vinci Niedersachsen angetreten, den sie als Mit-Veranstalter in den vergangenen eineinhalb Jahren intensiv vorbereitet hat.

Seit Coding da Vinci von der Deutsche Digitale Bibliothek, dem Forschungs- und Kompetenzentrum Digitalisierung (digis), der Open Knowledge Foundation Deutschland und von Wikimedia Deutschland 2014 ins Leben gerufen wurde, hat es sich mittlerweile zum größten deutschen Kultur-Hackathon entwickelt. Das kreative Potenzial von offenen Kulturdaten, die seit vielen Jahren von Kulturinstitutionen wie Bibliotheken, Museen und Archive digitalisiert und frei zugänglich gemacht wurden, soll bei den Hackathons in Projekten mit Hackern, Gamern, Designern und vielen anderen kreativen Köpfen gehoben werden.

Die TU Braunschweig ist dabei einer von 46 Datengebern aus Niedersachen und Bremen. Zusammen mit der Technischen Informationsbibliothek Hannover, dem Kulturzentrum Pavillon und anderen Partnern begann die Planungsphase bereits im Herbst 2019, für den Hackathon wurden Mittel der Kulturstiftung des Bundes und bei der Lotto-Sport-Stiftung Niedersachsen eingeworben. Geplant war das Zusammentreffen der Hacker-, Künstler- und Kulturszenen als großes zweitägiges Event vor Ort im Pavillon Hannover. Doch die Planung wurde durch den Ausbruch der Corona-Pandemie mehrmals über den Haufen geworfen.

Der herbstliche Anstieg der Infektionszahlen machte eine Präsenzveranstaltung, die zwischenzeitlich auch als hybride Veranstaltung mit virtueller und Teilnahme vor Ort geplant war, unmöglich, so dass kurzfristig auf eine reine virtuelle Veranstaltung umgeplant werden musste. Dabei wurden alle digitalen Register gezogen, die Veranstaltung wurde per YouTube gestreamt, in einer virtuellen Lounge konnten wie in einer echten Kaffee-Pause Informationen ausgetauscht und Projekteideen entwickelt werden, die Diskussionen wurden in Videokonferenzräume. Die Moderation vom Rapper Spax, die Unterstützung von Mitarbeiter*innen der Mitveranstalter vor Ort und vor allem die tolle Stimmung unter den über 175 Teilnehmenden half dem Kick-Off dabei über jede Improvisation und technische Schwierigkeit hinweg. Die Vorstellung der einzelnen Datensets geschah für alle Teilnehmenden in der sogenannten „One-Minute-Madness“, in der jedes Set in maximal einer Minute vorgestellt wurde. Alle Datensets können Sie auf der Webseite von Coding da Vinci genauer anschauen.

Rapper Spax und Tanja Föhr führen von der Bühne aus durchs dichte Programm. Bildnachweis: Coding da Vinci Niedersachsen/Lambert Heller

Nach der Kurzvorstellung bot sich den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in detaillierten Vorstellungen in einzelnen Video-Chat-Räumen anzusehen und mit Fragen und Gesprächen Anregungen für die Ideenpräsentation zu holen. Für die dort vorgetragenen 16 Ideen fanden sich am Sonntag bereits 15 Teams, die in der darauffolgenden Sprintphase, die bis zum 28. Januar 2021 dauert, ihre Ideen zu richtigen Projekten weiterentwickeln werden. Die Kultureinrichtungen, darunter die TU Braunschweig, werden in dieser Phase den Teilnehmenden mit Workshops und Support unterstützend unter die Arme greifen. In Braunschweig beteiligt sich auch das Haus der Wissenschaft an der Unterstützung der Teilnehmenden.

Am 29. Januar 2021 endet der „Coding da Vinci Niedersachsen“ mit der Preisverleihung, auf der eine Jury die fünf besten Projekte kürt und mit einem dreimonatigen Stipendium mit monatlich 1250 Euro prämiert, damit die Gewinnerteams ihre Idee weiter ausfeilen können. Einen genauen Einblick in die derzeitigen Projekte finden Sie im Hackdash des Kultur-Hackathons.